Aftermarket bei der DB – Ersatzteile im 3D-Druck

In Connected Prototyping, Kegelmann Technik GmbH — 17. Mai 2017

Bis Ende 2017 will die Bahn insgesamt 2.000 Ersatzteile additiv gefertigt haben, bis Ende 2018 sind schon 15.000 Stück geplant. Dabei reicht die Bandbreite vom Lüftungsgitter über Kopfstützen bis zur Querdämpferkonsole.
Ob ein Bauteil aus dem 3D-Drucker tatsächlich eingesetzt wird, entscheiden umfangreiche Tests, die alle Teile durchlaufen. Hierbei geht es beispielsweise um die Prüfung der Dauerfestigkeit. Die additive Fertigung beim 3D-Druck ermöglicht es zudem, Ersatzteile an besonders störungsanfälligen Stellen vorab zu optimieren.
Gerade diesen Aspekt halte ich auch für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen für äußerst interessant. Ohne Rücksicht auf die Serienfertigung kann das Ersatzteil in Bezug auf Leichtbau oder Festigkeit – oder auch in Bezug auf neue Arbeitsabläufe, Fertigungsverfahren und Logistik – neu konstruiert und optimiert werden. Mit unserem System des Connected Prototyping und haben wir genau hier, der ganzheitlichen Betrachtung additiver Fertigung, eine besondere Kompetenz und umfangreiches Technologiewissen.

„Wir setzen den 3D-Druck bei der Bahn nicht nur für die Instandhaltung ein, sondern sind im gesamten Unternehmen auf der Suche nach möglichen Verbesserungen, die wir durch diese Art der Produktion erreichen können“, so Stefanie Brickwede, Projektleiterin 3D-Druck bei der DB. So wird auch am Bahnhof der Einsatz von 3D-Druck bereits getestet: Mit Handlaufschildern in Blindenschrift können sich mobilitätseingeschränkte Personen im Berliner Hauptbahnhof leichter zurechtfinden. Der 3D-Druck bietet die Möglichkeit, für Handläufe am Bahnsteig individualisierte Schilder zu fertigen.

3D-Druck bei der DB - Mit Handlaufschildern in Blindenschrift können sich mobilitätseingeschränkte Personen im Berliner Hauptbahnhof leichter zurechtfinden. Der 3D-Druck bietet die Möglichkeit, für Handläufe am Bahnsteig individualisierte Schilder zu fertigen. (c) Deutsche Bahn AG/ Oliver Lang

3D-Druck bei der DB – Mit Handlaufschildern in Blindenschrift können sich mobilitätseingeschränkte Personen im Berliner Hauptbahnhof leichter zurechtfinden. Der 3D-Druck bietet die Möglichkeit, für Handläufe am Bahnsteig individualisierte Schilder zu fertigen. (c) Deutsche Bahn AG/ Oliver Lang

DB Schenker untersucht zudem intensiv, wie in großen Materiallagern 3D-Drucker eingesetzt werden können, um Ersatzteile für die Kunden vor Ort auszudrucken und damit Lagerbestände zu verkleinern. Aktuell läuft die Suche nach geeigneten Testkunden.
Statt selbst teure 3D-Drucker-Farmen aufzubauen, setzt die DB auf die Partnerschaft im Netzwerk „Mobility goes Additive“, bei dem wir auch Mitglied sind. Industrie und Mobilitätswelt arbeiten hier Hand in Hand.