Erfolgsgeheimnisse der additiven Transformation – Porsches Second Skin

Connected Prototyping

Porsche Digital hat einen Online-Konfigurator namens „Second Skin“ entwickelt, mit dem Kunden ihre Fahrzeuge nach eigenen Vorstellungen mit Folien versehen können – vorerst nur in Deutschland. Neben klassischen Designs aus dem Motorsport lassen sich so beispielsweise durch Fashion und Kunst inspirierte Entwürfe realisieren. Ebenso sind originale und bislang unveröffentlichte Porsche-Farben wählbar. Die Plattform arbeitet dafür mit renommierten Künstlern, Designstudios, Folierungsanbietern und Herstellern von Vinyl-Farben zusammen. Der Gestaltungs- und Bestellprozess wird gänzlich über „Second Skin“ abgewickelt: Der Kunde wählt Fahrzeugmodell, Folierung und Grundfarbe aus, erhält ein unverbindliches Angebot (meist zwischen 4000 und 5500 € inkl. MwSt) und kann die Bestellung direkt online tätigen. Ein Berater setzt sich dann mit dem Kunden in Verbindung.
Die ersten Ideen wurden seit Dezember 2018 verfeinert, seit März 2019 erfolgte die konkrete Umsetzung des Onlineproduktes und der zugehörigen Prozesse. Als 3D-Engine kommt Unity zum Einsatz.

Die digitale Transformation durch dieses Projekt erfolgt dabei weniger durch die digitale Umsetzung der Website, des Shopsystems und der 3D-Produktansicht. Der eigentliche Punkt ist die Individualisierung des eigenen Produktes und damit eine emotionale Nutzenmaximierung für den Kunden. Die Kundenbindung an ein sowieso schon emotional aufgeladenes Produkt wie einen Porsche 911 wird gesteigert. Diese Nutzenmaximierung für den Kunden als emotionalen Mehrwert wiederum in standardisierte Prozesse zur Produktindividualisierung umzusetzen ist die eigentliche Denkleistung der digitalen Transformation. Das Digitale daran sind dann nur noch die Werkzeuge, die im Kundendialog zum Einsatz kommen, sowie deren Schnittstellen zur Produktion.

Stand heute (Juli 2019) ist Second Skin aus unserer Sicht ein sog. MVP, ein Minimum Viable Product. Damit ist gemeint, dass nur mit den absolut notwendigsten Funktionen an den Markt gegangen wird, das Kundenfeedback gibt die weitere Richtung vor. Die Möglichkeit, andere Fahrzeuge als Porsche zu folieren, ist nur angedeutet. Auch der Konfigurationsprozess ist nur rudimentär umgesetzt und nicht komplett durchdigitalisiert, nach der Bestellung wird man zu einem Berater weiter vermittelt. Die Website Second Skin ist daher eigentlich eine Leadgenerierungsmaschine, also eher ein Marketingtool als eine Produktionslösung. Im Gesamtkonzept Second Skin gehören beide Teile jedoch unabdingbar zusammen.

Individualisierung ist ein Thema, das uns auch bei der additiven Fertigung häufig beschäftigt, wenn wir zusammen mit unserem Kunden effiziente und effektive Lösungen zur Nutzenmaximierung seiner Endkunden entwickeln.

Die Folien sind zwar 2D-Produkte – aber vielleicht haben Sie ähnliche Ideen zur Individualisierung oder emotionalen Aufladung Ihrer Produkte durch 3D-gedruckte Add-Ons? Mit unserem additiven Knowhow erstellen wir Ihnen gern entsprechende Lösungen – wie wir es schon für eine Vielzahl von Kunden unterschiedlichster Branchen getan haben.

Dieser Artikel ist der erste Teil der Serie „Erfolgsgeheimnisse der additiven Transformation“, die in lockerer Weise fortgeführt werden wird.

Produkt durch Individualisierung zusätzlich emotional aufladen.

Starten Sie mit einem MVP (=Prototyp) und lassen Sie sich von den Kundenwünschen treiben.